Stolpersteine
Sich in sein eigenes Spiegelbild zu verlieben ist schwer. Sein ganzes, wahrhaftiges „Ich“ zu akzeptieren ist schwer. Die Welt, ohne jegliche Liebe für einen selbst, zu erobern ist schwer. Tausend Faktoren führen dazu, sich in der heutigen Welt in ein unrealistisches Schönheitsideal zu verlieben und diesem nachzujagen, wie ein wildes Tier seiner Beute. Man spricht immer davon, dass Schönheit im Auge des Betrachters läge, jedoch tut sie das? Präsentiert wird eindeutig ein anderes Bild, und zwar ein glasklares. Jedes junge Mädchen weiß, wie eine Frau auszusehen und sich zu verhalten hat. Es wird auf der ganzen Welt, durch Werbungen und Medien, global kommuniziert. „Du hast gelernt als Frau hast du nett auszusehen, in Kleidern rauszugehen und dich niemals aufzulehnen.“- „Gelernt“ von Käptn Peng. Als kleines Mädchen sieht man die Welt mit anderen Augen. Alles steht einem offen, doch je älter man wird, desto mehr hat man das Gefühl, es werden einem immer mehr Bausteine aus diesem schönen Palast entnommen. Es sei komisch, wenn man nur mit den Burschen Ritter spiele, wenn man Kleider als unangenehm empfände oder davon träume Ingenieurin zu werden. Es sei einem ja nicht verboten sich in eine derartige Richtung zu entwickeln, es sei schlichtweg einfach nur etwas komisch. Trotzdem wird hier das Selbstbewusstsein stark angekratzt und der der nötige Mut reift erst recht nicht heran. Man solle ja nicht auffallen, widersprechen oder gar obszöne Äußerungen von sich geben.
Lieb und zart, wie eine vergängliche Blume, hätte man zu sein. Zart. Die Verbindung dieses Wortes mit Zärtlichkeit ist sehr naheliegend, jedoch irreführend. Zarte Frauen sind edel und grazil. Ihnen schenke man gerne Aufmerksamkeit, Liebe und Zärtlichkeit. Sie verdienen es. Frauen, die im Gegensatz jedoch korpulenter sind, seien „zu viel des Guten“. Dieses Bild wird vermittelt und in den kleinen Kinderköpfen gespeichert und ist jederzeit abrufbar. Mädchen verlieren sich in diesem Stigma und glauben daran, eifern diesem nach. Es wird ein Wettlauf mit der Schönheit, welchen man nicht gewinnen kann.
Schönheit hat so viel Macht. Es ist ein mächtiger Faktor, welchen man ausspielen und benützen kann. Man sehnt sich, ja sogar lechzt nach Schönheit. Das Selbstwertgefühl zu minder – die Gier nach Bestätigung so groß. Den anderen zu gefallen wird zu einem täglichen Muss. Der Begriff Schönheit ist jedoch zu verzerrt und durchrüttelt, dass nur ein ganz kleiner Teil diesem. Tut man dies nicht, stürzt die Verzweiflung über einen hinein. Man macht Geschäfte mit der Hoffnung, um eines Tages dem Idealbild ein Stück näher zu kommen. Die Medien füttern uns mit einem Bild von der Welt, bis wir es irgendwann selbst für die Wirklichkeit halten. Wir Menschen sind ein Wunder und behandeln uns wie ein Produkt. Es braucht Mut, um aus diesem Massendenken aussteigen zu können. Es werden uns etliche Stolpersteine in den Weg gelegt, doch können wir selbst entscheiden, wohin wir treten.
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