Straßen durch die wir gehen
Drückende Hitze. Sonnenaufgeheizter, grauer Beton.
Lärm. Stimmengewirr. Autohupen. Eine Sirene. Ein weinendes Kind. Das leise Ticken der Ampel.
Gestank. Schweiß. Fremdes Deodorant. Stechendes Parfüm. Altes Fritterfett.
Durch die Straßen gehen,
nur das Schlechte sehn.
Am Straßenrand aus Müll ein Berg,
im Kinderwagen brüllt ein Zwerg.
Augenrollen, ignoriert, das Handy in die Hand gedrückt,
manche Menschen sind verrückt.
Durch die Straßen gehen,
nur das Schlechte sehn.
Zerschmetterte Flaschen liegen in Scherben herum,
alle Pflanzen vertrocknet, die Sonne – darum!
Magere Tiere die langsam sterben, verhungern,
vergessene Menschen, die im Schatten lungern.
Doch manchmal anders denken und sehn. Kurze Momente. Augenblicke. Hoffnung.
Durch die Straßen gehen,
versuchen das Kleine und Gute zu sehen.
Für die klapprige Frau ein kleiner Schluck Wasser,
30 Cent, die fehlen für den Bub an der Kassa.
Plakate mit aufmunterndem Spruch,
vom Bäcker her weht ein feiner Geruch.
Durch die Straßen gehen,
versuchen das Kleine und Gute zu sehn.
Ein offenes Ohr für den so traurigen Mann,
ein Straßenkünstler zieht alle in seinen Bann.
Das Spielzeug zurückgeben das hinuntergefallen,
ein Pflaster schenken, für den wunden Fußballen.
Ein kühler Windstoß. Regenbenetzter, glänzender Boden.
Geräusche. Stimmengewirr. Eine Fahrrad Klingel. Ein Straßenmusiker. Ein lachendes Kind. Tropfendes Wasser.
Gerüche. Kaffeeduft. Frisches Brot. Regenluft. Blumen am Fensterbrett.
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