Teufelskreis der Sehnsucht
Die wundervollsten Momente hatte ich mit ihr verbracht und nun wollte sie all das wegwerfen. Innerhalb von Sekunden machte sie mich zu einer Schiffsfrack, dass mich in die Tiefe vom Ozeanboden zog.
Meine innere Stimme wiederholte immer und immer wieder die Worte aus ihrem Mund: „Ich weiß, dass wir nur getrennt wirklich glücklich werden können.“
Jedes Mal als ich diese Worte in meinem Kopf wiederholte, fühlte es sich an, wie ein Stich ins Herz.
Sie hatte mich allein stehen lassen mit gebrochenem Herzen.
Ich konnte es nicht schaffen ihre Stimme aus dem Kopf zu bekommen.
Sekunden fühlten sich an wie Stunden…
Und Stunden wiederum wie Tage….
Ihre Worte, unerträglich.
Kurzerhand griff ich zu meinen speziellen Pillen, die ich zur Sicherheit unter meinem Bett versteckt gehalten hatte.
Ich sah damals die stolzen Blicke von meiner Mutter vor Augen, als ich es damals geschafft hatte, damit aufzuhören. Doch es war unerträglich, keine Sekunde wollte ich diesen Schmerz noch ertragen, selbst wenn es bedeuten würde mein ganzes Leben, welches ich mühsam Stück für Stück wieder aufgebaut hatte, abermals zu zerstören.
Doch es machte alles keinen Sinn mehr. Ich hatte für sie aufgehört, für sie allein! Sie war mein Grund, für ein Leben, welches ich immer noch wollte.
Wie konnte meine geplante Zukunft in nur einem Satz zerbrechen?
In meinem Kopf wiederholte sich die Worte: „Du wirst nie wieder glücklich sein… Du wirst nie wieder glücklich sein!“
Und kurzerhand schluckte ich dieses Teufelsteil.
Ein berauschendes Gefühl der Glückseligkeit durchfuhr meinen Körper. Doch ich dachte immer noch an sie und an ihr bezauberndes Lächeln, mit dem sie mein Herz höherschlagen ließ.
Stunden um Stunden versuchte ich mich auf etwas anderes als auf sie und meine Wut auf mich selbst zu konzentrieren, doch vergeblich. Die Wirkung hatte das Gegenteil von dem bewirkt, was ich eigentlich wollte. Meine Trauer, meine Wut sowie mein Selbsthass fühlten sich zu einem tausendfachem verstärkt an.
Ich fühlte mich wie verloren in einem Kreislauf, der sich wieder mal und wieder mal wiederholte.
Ich schlug mit meiner Hand gegen die Wand, ein Zucken durchströmte meinen Körper welcher mich von meinem eigentlichen Schmerz ablenken zu scheinen ließ.
Abermals und abermals schlug ich mit der bloßen Faust, gegen die kalte von Blut überströmten Betonwand.
Ich sank in Tränen versunken auf den Boden.
Plötzlich erblickte ich in der Dunkelheit der Nacht eine vertraute Gestalt auf mich zukommen, auch wenn ich sie in diesem Moment am meisten gebraucht hätte, schrie ich mit letzter Kraft „Geh bitte!“
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