Thoughts
Wie kann denn nur unsere Literatur und unsere Einstellungen so kleinstiring geworden sein, dass aus Dramaturgischer Not und aus dem Nichts ergriffene Konzept, das uns dennoch verfolgt, des modernen kalten Menschen, der einst liebend die Natur betrachtete und altruistisch ausgelegte Mensch, der zur apatischen, nicht nur egoistischen, sondern auch egozentrischen Geldmaschine geworden, als allgemeine Wahrheit angesehen wird. Und das ist das schlimmste, was wir uns vorstellsn können. Unsere Weltfurcht begrenzt sich nur auf das Individiuum.
Während die Furcht sein sollte ein Individuum zu sein. Über irgendetwas müssen wir wohl schreiben. Vielleicht erhalten uns ja diese, Buchstabenkombinationen, Wörter und Sätze, die Gedanken übermitteln, den das sind wir ja im Grunde.
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Das schmerzt mich am meisten. Ich weiß nicht ob das ein eigener von mir kreirter Gedanke als auch Überzeugung ist, oder ein in der Literatur so oft auf verschiedener Weise übermittelter Satz, dass ich nur als hohler Überträger fungiere. Denn all die von uns konsumierten Medien sind zu Zitat Sammlungen geworden. Sie versuchen so viele als“tief” empfundene Sprüche aufzusagen und das geschieht so oft, dass wir selbst beginnen, diese als Wahrheiten anzusehen, und so beginnen wir auch in Zitate zu denken.
Wer hat nicht einmal gehört, dass jemand sich klein und unbedeutsam fühlt, während dieser die Sterne anschaut?
Das ist meine Angst. Eine Sammlung an Zitaten zu sein, die mir nichts bedeuten, sondern mir eingetrichtert wurden, und die ich brav im richtigen Moment aufsage. Denn ich will einzigartig sein. Eigen. Denkend. Und seis dadurch, dass ich ein apatischer kalter modernener Egozentriker und Egoist sein müsste, ich muss sein, sonst niemand.
Denn schlußendlich werden alle lediglich Wörter in ein, schon 3. Generationen zu alten Geschichtsbuch, dass auf einem vollgeschmierten, nicht als solchen erkennbaren, trotzdem unter genauer Betrachtung sehr kunstvollen Tisch liegt, sein, ein gelangweilter, denn abgelenkter, 7-klässler über uns, der über uns richtet, der uns nicht versteht, weil traurigerweise niemand in der Lage sein wird. Die Geschichte hielt in der Sekunde meiner Geburt an und wird im Augenblick meines Todes erneut beginnen.
Was machst du gerne mit deiner Zeit?
Denk an die verlorene Zukunft. So viele Bücher, ungelesen. So viele zukünftige Filme, ungesehen. So viele Stunden an Musik, ungehört.
So viele Menschen, ungeliebt.
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