( T) raum
Mit einem leichten Rascheln streichen meine Hände über den neu angelegten Kunstrasen. Gleich darauf erreicht meine Hose ebenso so den Boden, das Nylon knistert bei jeder Bewegung. Es stört mich jedoch gar nicht, ich lausche nur den lieblichen Klängen der Singvögel, deren Rufe aus den Lautsprechern in jeder Ecke ertönen. Die Decke leuchtet so schön blau, kleine weiße Wölkchen ziehen darüber hinweg. Ich schaue um mich herum und bemerke einen Labradorwelpen, der verspielt hinter einem eigens lackierten Baumstamm hervorschaut. Sogleich rennt er auf mich mit kleinen mechanischen Schritten zu und leckt mir über das Gesicht, die Zunge ist leicht feucht. Er wirkt fast wie ein echter Hund. Ich schaue mich um und bin glücklich über den Raum, den ich mir aufgebaut habe. Endlich ist etwas Ruhe eingekehrt. Endlich kann ich mich wieder lebendig fühlen. Jetzt ist die Terrassentür endlich zugeklebt, ich konnte den ganzen Schmutz nicht mehr sehen. Die ganzen Autos muss ich nicht mehr hören. Und den dicken, tiefgrauen Smog nicht mehr riechen. Warum soll ich noch rausgehen, wenn es hier drin so wie früher ist? So schön? So magisch?
Wir danken unseren Unterstützern
Mit Unterstützung folgender Wiener Bezirke:
Für Sponsoringanfragen wenden Sie sich bitte an Margit Riepl unter margit.riepl@gmx.at
Wenn Sie "Texte. Preis für junge Literatur" unterstützen möchten, spenden Sie bitte auf folgendes Konto:
Literarische Bühnen Wien, Erste Bank IBAN: AT402011182818710800, SWIFT: GIBAATWWXXX