Traumtänzer
In meinen Ohren hallt das Echo eines vergangenen Tages, verstummend und dumpf wie der Nachhall eines vergessenen Traumes. Ich liebe den Zauber der Nacht, diese allumfassende Stille. Ich beginne mich zu drehen, tanze. Den Blick hoch zum Himmel gewandt…Oh grenzenloses Sternenmeer! Leicht und leichter, immer leichter werden die Gedanken, segeln davon und tragen mich mit sich fort. Ich, ganz allein im Mondscheinsegelboot, und dann noch der Wind, der leise, ganz leise flüstert: „Du bist frei…“ Unter mir verblasst eine Welt der Zäune und Grenzen. So belanglos scheinen ihre Regeln, so gleich und immer gleich ihr Takt. Der Blaue Planet im endlosen Sonnentanz. Immerzu im gleichen Takt. Immerzu zum alten Lied.
Ich bin nicht mehr da, wo ich einst war, vielleicht nicht mehr da, wo ich hingehöre. Bin da, wohin der Wind mich trägt. Es lebe die Freiheit! Nieder mit dem Sinn! Diese Schwerelosigkeit in meinem Kopf, sie entzieht sich allen Worten dieser Welt, kennt keine Sprache, nur den Aufschrei vor Glück. Einst träumte ich vom Schweben, im goldenen Licht. Und nun, in dieser Wundervollmondstunde will ich wissen, was es bedeutet nach den Sternen zu greifen. Ich bin bereit, sage ich. Ich bin bereit, rufe ich hinein in die endlose Nacht. Ich bin da. Bin angekommen, nach so vielen Jahren, nach so langer Zeit. Ich. Bin. Vollkommen. Und letztendlich… letztendlich habe ich mich in der Stille gefunden. Im grenzenlosen Sternenmeer meiner Seele. Meine goldene Ewigkeit.
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