Trennen
Ich führe ein interessantes Gespräch und kann einfach nicht aufhören zu reden. So wie man zwei Magneten entzweit, bräuchte es Kraft jetzt auseinander zu gehen. Nachdem noch ein wenig mehr Zeit vergangen ist, verabschieden wir uns, doch schon nach ein paar Schritten auseinander finden wir wieder Ideen, deren Inhalt wir noch unbedingt miteinander teilen wollen. Geh, bitte! Du hast Termine, Erledigungen und noch mehr. Es ist tief in der Nacht und du brauchst Schlaf, redet mein Gehirn auf mich ein. So verabschieden wir uns nun endgültig und schon kurz nach unserer Trennung kommt über mich ein Umschwung. Ich fühle mich wie aus dem Nichts ganz anders. Dieser radikale Bruch interessiert mich und ich gehe noch mehr in mich selbst. Plötzlich mit mir allein, wie kann es so anders sein als zu zweit. Ich habe meinen Rücken dem Abend zugekehrt und du auch. Vorher noch gelebt, aber jetzt in einer Zwischenwelt von Vergangenheit und Ideen. Jetzt kommen die Gedanken und diese ganz anders als vorher. Sie sind melancholischer, härter und schreien laut. Sie kommen aber nicht aus mir heraus bleiben dort und fühlen sich eingesperrt. Ich schweife zurück zu den vorherigen Stunden. Und dann fühle ich mich schwebend, auch ein warmes Gefühl von Gemeinsamkeit, das sich nicht räumlich definieren lässt. Empfinde Schmerz. Will dich wieder sehen. Die Straßen kommen mir weit vor und die Stadt dunkel doch grell. Die Laternen blenden mich und der Lärm der Autos, der Straßenbahnen und Menschen ist zu viel für meine empfindlichen Ohren. In diesem Moment fühle ich mich so einsam getrennt gar entzweit. Wie konnten wir Menschen nur so weit kommen uns zu trennen.
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