. . . Und der Anfang endet nicht
Montagmorgen. 13. November 2000. Tara macht sich nach dem Frühstück auf den Weg zum Bahnhof. Sie muss nicht lange warten, bis ihr Zug kommt, mit dem sie jeden Morgen nach Graz fährt, wo sie eine höhere berufsbildende Lehranstalt für Literatur besucht. Es ist ein schöner Morgen. Die frischen Frühlingsblumen strömen nach dem Regen einen angenehmen Duft aus und die Luft ist klar. Die Sonne geht gerade auf und die Wiese am Bahnsteig ist noch von einer dünnen Nebelschicht bedeckt. Überall um das Mädchen herum sitzen gehetzt wirkende Personen, die in ihre Handys starren und alles wirkt wie mit einem grauen Filter überzogen. Der Zug rauscht durch die Landschaft, Felder, Wiesen und Städte ziehen an ihr vorbei. Als Tara das Fenster öffnet, hört sie die Vögel zwitschern und fühlt sich frei. Der Wind zerzaust ihre langen braunen Haare und wirbelt ihr eine gelockte Strähne ins Gesicht. Der Zug wird langsamer und viel zu schnell ist die Fahrt vorbei. Tara steigt aus und macht sich auf den Weg zu ihrem Schulgebäude, das nicht weit entfernt vom Bahnhof liegt. Auf dem Weg kommt das Mädchen an einem Park vorbei. Einige Blätter der Bäume fangen langsam an sich braun zu färben, andere fallen leicht wie Federn zu Boden. Es ist ein wunderbares Schauspiel, welches der Herbst jedes Jahr aufs Neue veranstaltet. Die Tage werden kürzer, die Nächte länger und dunkler. Bald wird es Winter. Alles wirkt wie mit einem grauen Filter überzogen. Doch jedes Ende ist ein Anfang und jeder Anfang hat ein Ende. Auch der Herbst.
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