Und eine weitere Sicht auf die Zukunft
Wie können wir noch?
Man betrachte das Geschehen der Welt aus einer relativ neutralen Sicht eines jugendlichen Menschen der heutigen Generation, und man stellt fest: In hundert Jahren ist die Welt derartig am Arsch, lohnt es sich dann überhaupt noch, eine Zukunft zu planen? Jetzt, wo wir in ein Alter kommen, in dem Dinge wie Familien oder Studienpläne am Programm stehen, was ist dann noch sinnvoll und was nicht?
Seien wir mal ehrlich, wenn uns der Klimawandel nicht ausrottet (was mit höchster Wahrscheinlichkeit passieren wird, weil, als ob sich plötzlich die gesamte Menschheit verändert und merkt: „Oh, eigentlich ist das ziemlich Scheiße was wir da machen, lasst uns das mal ändern.“), dann wird uns definitiv die Überbevölkerung dahinraffen.
Die Übervölkerung ist ein Problem, das aus der jugendlichen Sicht betrachtet irgendwie noch niemand als so richtiges Problem wahrgenommen hat. Die Sache ist doch die: Angenommen in Afrika würden nicht zu tausenden Menschen an Hunger oder Krankheit oder Schwerstarbeit sterben (nicht dass ich das gutheißen würde), oder all die Kriege in denen Menschen auch heute noch in Massen geschlachtet werden wie Vieh, dann wäre die Menschheit mit Sicherheit heute gar nicht mehr existent.
Ich bin nicht hier, um irgendetwas schön zu reden, was für die Generation Z, die jugendlichen Menschen der heutigen Generation, und das wissen alle, ein Riesiger Haufen Scheiße ist. Das Problem ist, dass wir eigentlich daran irgendwie absolut nichts ändern können. Mit unserer Zivilisation geht es zu Ende, so wie mit anderen Menschlichen Zivilisationen vor tausenden von Jahren auch schon.
Sobald Sie das begriffen haben, erzählen Sie mir jetzt einmal bitte wie ich meine Zukunft planen soll, denn ich habe nicht die geringste Ahnung. Was bringt es einem, Träume zu haben und in eine Zukunft zu denken, die so sicher scheint und doch so instabil ist wie selten zuvor?
Dieser Krampf, dass die Welt aber in Zeitlupe untergeht und nicht morgen plötzlich eine Bombe einschlägt (was natürlich auch passieren könnte, in dem Fall wäre dieser Text unnötig), lässt uns Menschen hoffen, dass es sich doch noch ändert und wir die Kurve kratzen, und das all die Zeit die wir für das „normale“ Leben geopfert haben doch keine totale Verschwendung war.
Verstehen Sie mich nicht falsch, Hoffnung an sich ist eine großartige Sache und eine einer der Gründe, warum wir Menschen uns von anderen Lebewesen unterscheiden, und deshalb ist sie womöglich eine unserer größten Stärken, aber auch eine unserer größten Schwächen. Sie ist dennoch alles, was wir haben, und mit ihr werden wir überleben oder sterben, so oder so wird die Erde sich weiter um die Sonne drehen, und wir werden wahrscheinlich früher als später wie Wörter im Wind zerstreuen.
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