Und nun stehen wir hier
Und nun stehen wir hier. Gefangen im Schweigen. Umhüllt von der Stille. Es fehlt die Klarheit. Es liegt ein gedrücktes, unangenehmes Gefühl über uns. Ich hatte immer gedacht, dass ich mich dir anvertrauen kann. Gelernt habe ich, dass schlussendlich ich selbst die Person bin, die mich prägt. Nur ich selbst kann mich auf Dauer glücklich machen. Du warst nur eine Phase, eine Phase, welche hiermit vorüber ist.
Geh bitte. Ich kann dir nicht mehr in die Augen sehen. Ich fühle mich wertlos. Ich fühle mich dreckig. Ich fühle mich wie irgendjemand. Mir gefällt es nicht, dass du immer noch vor mir stehst. Es verunsichert mich, du verunsicherst mich. Sei mir nicht böse, aber bitte geh. Ich spüre diese Wärme zwischen uns nicht mehr. Ich spüre eine kühle Decke, die sich über meinen Körper legt. Sie ist eisig, schwer. Sie ist belastend, sie erdrückt mich beinahe. Ich gefalle mir nicht mehr, ich mag meine Figur nicht mehr. Ich schätze mich selbst nicht mehr. Du hast mich zerstört. Geh bitte. Du machst mich kaputt, du hast mich kaputt gemacht. Ich erkenne mich selbst nicht mehr.
Du warst die Person, welcher ich am meisten anvertraut habe. Meine Gedanken, meine Gefühle, mein Körper. Du warst der Mensch, bei dem der kleinste Streit, den größten Schmerz ausgelöst hat. Ich liebe dich. Ich liebte dich. 12 Stunden am Stück dachte ich an dich, die restlichen träumte ich von dir. Du hast mir all das gegeben, wonach ich so lange gesucht hatte, aber du hast es auch geschafft, mir das alles wieder wegzunehmen – mein Stolz, meine Selbstliebe und meine Hoffnung.
Du bist der Mensch, der mir gezeigt hat, wie man liebt. Du hast mir gezeigt, wie sich die Liebe anfühlt. Ich danke dir dafür von ganzen Herzen. Ich danke für all die wundervollen Küsse, die zarten Berührungen. Du hast mir viel bedeutet, du warst meine Welt – aber nun, nun bist du meine Hölle. Ich fühle mich unwohl. Ich hasse es bei dir zu sein. Ich schäme mich. Das geht so nicht mehr. Das ist nicht möglich. Du hast alles zerstört, es war doch so perfekt. Perfekt für dich und mich. Weshalb musstest du es kaputt machen?
Wir müssen Abschied voneinander nehmen, verschiedene Wege gehen, unsere Bindung trennen. Ich kann nicht bei dir bleiben, du kannst nicht bei mir bleiben. Es funktioniert nicht mehr. Geh bitte. Es ist vorbei. Lass mich allein. Lass uns getrennte Wege gehen. Lass uns nach vorne blicken. Lass uns Abschied nehmen. Geh bitte. Bitte geh. Geh bitte. Ich will dich nicht mehr. Du kannst nun aufhören um Vergebung zu bitten. Es ist endgültig aus. Du allein bist daran schuld. Nun geh bitte. Lass mich allein. Es ist vorbei. Es ist aus. Geh bitte!
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