Unendlich Schule
Schlafen, in die Schule gehen, Hausaufgaben machen, Lernen und wieder Schlafen. Immer und immer wieder die gleiche Reihenfolge, Tag für Tag, Jahr für Jahr. Genau dies ist der Alltag von Leni. Leni ist 16 Jahre alt und findet ihr Leben ziemlich langweilig, denn sie besucht ein Gymnasium und ihr Leben besteht nur aus Schule. Sie hat alle ihre Hobbys aufgegeben, da sie kaum mehr Zeit hat, weil sie für die Schule lernen muss und sie die übrige Freizeit am liebsten zuhause verbringt. Zuhause vor dem Fernseher oder vor dem Handybildschirm auf TikTok.
„Leni, kommst du bitte zu mir?“ Oh nein, das bedeutet nichts Gutes. Bitte nicht schon wieder! Mein Körper beginnt zu zittern und ich bekomme Schweißausbrüche. Mir wird heiß als hätte es 40 Grad, doch es ist November und eiskalt. Ich gehe langsam zur Tafel nach vorne und blicke Frau Anger - meiner Mathelehrerin - in die Augen. „Es tut mir leid, aber das war nichts.“ Mit diesen Worten und einem mitfühlenden Blick bekomme ich meine Schularbeit in die Hand gedrückt. Mit glasigen Augen kehre ich an meinen Platz zurück, die Blicke meiner Mitschüler und Mitschülerinnen spüre ich am ganzen Körper. Der nächste Schlag ins Gesicht, was werden wohl meine Eltern sagen? Ja, ganz genau. Sie werden mich anschreien und ich werde mein Taschengeld wieder einmal für Nachhilfestunden ausgeben müssen.
„Leni! ! Leni, wach auf! !“ Panisch versucht Emma, Lenis Mitschülerin, Leni wachzurütteln, doch sie bleibt weiterhin regungslos auf dem Boden der Mädchentoiletten liegen. Kurze Zeit später trifft die Rettung mit heulender Sirene ein, welche Leni versorgt und daraufhin auf einer Trage in den Rettungswagen schiebt. Im Krankenhaus wird festgestellt, dass Leni aufgrund eines zu hohen Stresslevels und einem damit verbundenen niedrigen Blutdruck bewusstlos geworden ist. Sie ist mittlerweile wieder bei sich und verlässt das Krankenhaus nach einigen Stunden, aber der Schock sitzt tief in ihr.
Zuhause geht Lenis Leben weiter wie gewohnt. Sie verbringt ihre Freizeit mit Lernen und Nachhilfestunden und geht kaum mehr aus dem Haus, da sie sowieso kaum Freundinnen hat. Das Verhältnis zu ihren Eltern wird immer schlechter, denn diese verbringen ihre Zeit nur noch mit Streiten und Diskutieren, was Leni so gar nicht cool findet. Sie ist enttäuscht von ihnen und sehnt sich nach den guten, alten Zeiten.
Wann nimmt das alles ein Ende? Ich kann nicht mehr! Welchen Sinn hat mein Leben noch? Irgendetwas muss sich oder muss ich selbst ändern! Das geht so nicht weiter!
Leni beschließt in Therapie zu gehen. Es fällt ihr schwer sich selbst einzugestehen, dass ihr Leben diese Wendung genommen hat und sie Hilfe braucht, doch ihr bleibt nichts anderes übrig. Sie sieht keinen anderen Weg mehr, um sich selbst wieder, und ein Ende zu finden.
Wir danken unseren Unterstützern
Mit Unterstützung folgender Wiener Bezirke:




















Für Sponsoringanfragen wenden Sie sich bitte an Margit Riepl unter margit.riepl@gmx.at
Wenn Sie "Texte. Preis für junge Literatur" unterstützen möchten, spenden Sie bitte auf folgendes Konto:
Literarische Bühnen Wien, Erste Bank IBAN: AT402011182818710800, SWIFT: GIBAATWWXXX