unerwünschter Wunsch
Licht. Alles ist hell. Ich kann kaum meine Augen öffnen. Alles, was ich sehe, ist ein gleißend helles Licht, da in meinen Augen schmerzt. Trotz des Schmerzes versuche ich, meine Augen zu öffnen, aber es geht nicht. Das Licht wird immer schwächer, ich versuche langsam, meine Augen zu öffnen. Als ich endlich schaffe, finde ich mich irgendwo anders. Ich weiß nicht mehr, wo rechts und links ist. Auf einmal erschienen die letzten Erinnerungen und Dialoge, an die ich mich erinnern kann, wie ein Film.
, , Alles ist deine Schuld! ’’, ja, ja ich war mitten in einem Streit mit meiner Freundin. Es war natürlich, dass wir streiten, wir konfligieren mindestens zweimal die Woche. Es ist leider zu unserer Routine geworden, aber diesmal war es anders. Es war ernster.
, , Ich hasse dich! ’’
, , Ich wünschte. Ich hätte dich nie kennengelernt! ’’
, , Ich wünschte du wärst tot! ’’, die letzten Worte wiederholten siech echoartig in meinem Kopf und machen mir Gänsehaut. Ich schüttelte meinen Kopf, um von den Gedanken wegzukommen. Schließlich blickte ich mich, um.
Der Raum war dunkel, wird nur von der durchs Fenster scheinenden Sonne beleuchtet. Muffiger Geruch, der von alten Möbeln stammt, verbreitete sich im Raum. Ich taumelte mit langsamen Schritten zum Fenster, um es zu öffnen, als mein Fuß an etwas stieß. Ich blickte runter. In dem Moment läuft es mir kalt den Rücken hinunter. Als ich die leblose, blasse Leiche liegen sehe. Das Gesicht ist bedeckt mit ihren glänzenden Haaren. Ich zitterte vor Angst, aber trotzdem beuge ich mich runter und streiche ihr die Haare aus dem Gesicht, um zu sehen, wer sie ist. Als ich ihr Gesicht sehe, spüre ich einen Schmerz in der Brust. Sie ist meine Freundin gewesen.
Ich wollte zusammenbrechen, weinen, schreien, aber ich hatte den Mut dafür nicht. Ich öffnete meinen Mund, jedoch kamen keine Worte raus. Ich stand da, als hätte ich meine Zunge verschluckt. Alles, was ich tun konnte, war, ihren leblosen Körper anzustarren und mich schuldig zu fühlen. Schuld, weil wir im Streit auseinander gegangen waren. Ich hatte nicht einmal die Chance, mich bei ihr zu entschuldigen. Jetzt ist es auch leider zu spät. Ich streichelte ein letztes Mal ihr Haare, als ich meine Hand wegziehe, sehe ich, dass meine Hand mit Blut bedeckt war. Ich schaue meine Hände an und wisch sie auf dem Boden ab. Ich versuche, die Tür zu öffnen, jedoch ist sie zugesperrt.
Ich lege mich auf das Bett und schließe meine Augen, als ob ich davon weglaufen konnte. Ich fürchtete mich im Dunkeln. Ich hörte nur meinen Atem, wie unregelmäßig war. Ich zog die Decke bis zu meinem Kopf hinauf. Trotz eines Haufens mit Decken beherrschte mich die Kälte. Ich merkte, dass ich, dass nie so gemeint hatte, und nur aus purem Zorn geschrien hatte, dass sie sterben sollte. Vielleicht würde es, ja gehen, vielleicht hatte ich noch einen Wunsch. Ich wünschte nur, dass alles vorbei ist, und, dass alles ein blöder Alptraum war, aber es war weder ein Traum noch ein Streich, es war die harte Wahrheit.
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