Unmut. Unmut. Unmut. von Martin Foltin
Das Thema „Mut. Unmut. Übermut.“ spottet jeder Beschreibung. Während andere heuer etwas einreichen, weil sie kreative, leidenschaftliche, außergewöhnliche Texte kreiert haben, was bei diesem Betreff wohl so oder so kaum der Fall gewesen sein wird, war ich im Rahmen meines Deutschunterrichts dazu verpflichtet, ein anklingendes Schreibwerk zu verfassen.
Allein zu definieren, was „Mut“ überhaupt bedeutet, ist im Grunde genommen unmöglich, dann noch eine Abgrenzung zu „Übermut“ zu definieren erst recht.
Ist es mutig von einem Feuerwehrmann in ein brennendes Gebäude zu gehen? Oder gar übermütig? Weder noch, denn nach jahrelanger Praxis ist solch eine Situation zwar aufregend – aber keinesfalls erfordert es da großartige Überwindung. Es ist nun mal, womit er sein Geld verdient. Nun stelle man sich die idente Situation vor, allerdings ist die Person ein normaler Bankangestellter. Dann muss man sich doch erst gar nicht die Frage stellen, ob sein Handeln mutig, übermutig oder gar heldenhaft ist, denn eine andere Beschreibung als „lebensmüde“ lässt sich hierfür nicht finden.
Das Motto des Preises für junge Literatur ist dieses Jahr zwar „…sei mutig, sei verwegen, sei Du!“, doch das Komitee scheint ziemlich fehlgeleitet zu sein, denn es ist nicht „kreativ“ oder „cool“ mit drei Wörtern ein Thema für einen Textwettbewerb zu definieren, lediglich fatigant. Besonders wenn man sich die Texte der Vorrunde durchliest, fragt man sich schon ernsthaft, ob es sich bei der Jury um mehrere reflektierte Jungspunde, was dem Namen des Bewerbs nach Sinn ergeben würde, handelt, oder ob es doch schlau von mir war, alte und altklingende Wörter in diesen Text einzuflechten, damit er mehr Anklang bei Leuten mit dem entsprechenden Alter findet.
Das einzige, was ich guten Gewissens definieren kann, ist der dritte Begriff, denn Unmut verspüre ich, seitdem ich mir das erste Mal den Kopf darüber zerbrochen habe, worüber ich bei solch einem ridikülen Thema schreiben soll.
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