Unsichtbarer Schatten
„Jeden Tag bleibst du bei mir und verfolgst mich wie mein persönlicher Schatten. Ganz egal wo ich auch bin, du bist bei mir. Jeglicher Versuch, dir zu entfliehen, ist zwecklos, denn du bist in mir. Egal was ich mache, du schaffst es, meinen Plan vom Glück zu torpedieren.
Auf Tage voller Freude folgen Nächte, in denen ich mich umher wälze, auf der Suche nach den Fehlern, die ich gemacht haben könnte. Obwohl ich immer den Schein der Selbstbewussten zu erhalten versuche, so dominierst doch du meine Gedanken.
Je älter ich werde, desto öfter frage ich mich, ob man in einem Meer aus Gedanken ertrinken kann, ohne dass jemand merkt, wie sehr man kämpft.
So sehr ich auch versuche, renitent gegenüber deinem Willen zu sein, missglücken meine Versuche. Und jedes Mal lande ich wieder auf dem Pfad, den du für mich vorhergesehen hast. Auf dem ich versuche deine Felsen, die größer sind als mancher Berg, zu überwinden. Auch wenn ich versuche die Gedanken über dich, die in meinem Kopf herum schweben wie Gewitterwolken, zu verdrängen, so tauchst du wieder auf, wie eine im Meer schwimmende Boje.
Während du an der Oberfläche weilst, sinkt mein Selbstbewusstsein immer tiefer in Richtung Abgrund. Versuche ich mich zu wehren, dann fühlt es sich an, als wäre ich ein Schwimmer, der von einer Schlingpflanze in die Tiefe gezogen wird, während er vergeblich versucht, sich zu befreien.
Mokierst du dich über mich, während ich versuche, die Reste meines fragilen Selbstbewusstseins zu bewahren? Habe ich dir etwas getan, weshalb du dich an mir rächen willst? Oder dir je einen Grund geliefert, da du dich gegen mich entschieden hast? Gefällt es dir, mich in einen Irrgarten meiner Komplexe zu sperren?
Wie gelingt es dir, du Schatten meiner Selbst, die Funken meiner Selbstliebe für immer zum Erlöschen zu bewegen?
Lieber Selbstzweifel, damit zumindest die Trümmer meines einst prächtig erstrahlenden Selbstbewusstseins erhalten bleiben, bitte ich dich zu gehen!“
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