Unter Gehen wir nur zu zweit
Jeden Tag, Tag ein Tag aus, es war immer das gleiche. Aufstehen, essen, in die Schule gehen, lernen, nachhause fahren, essen, Hausübungen machen und im Haushalt helfen. Eine Sache hatten sie gemeinsam, seis ob ich mit meinen Klassenkollegen lachte oder alleine in meinem Bett lag, die Einsamkeit. Dieses kalte Gefühl welches sich über meiner Haut ausbreitet und sich tief in meinem Herzen verankert hat. Ein Gefühl welches mein Lächeln verstummen ließ, mir den Glanz aus den Augen raubte. Es war etwas was mich überall hin begleitete, etwas was mir meine Freude raubte und meine Worte verschlang. Es gab nur eine Sache die mich hinderte mich diesem schrecklichen Gefühl hin zu geben. Du fragst dich was es wohl ist. Du kennst die Person besser als alle anderen. Die Person trägt deinen Namen mein Freund. Du hast mich gefunden als ich an einem Tiefpunkt war, und ohne es zu wissen zogst du mich aus diesem Loch. Du zeigtest mir die warme Seite der Welt. Fast, aber auch nur fast vergaß ich das Gefühl der Einsamkeit. Ich vergaß mich und erzähle dir alles, mein Glück konnte ich nicht in Worte fassen. Bis es mir an dem Tag genommen wurde. An dem Tag wo du mit Krebs im fortgeschrittenen Status diagnostiziert wurdest. Du schwiegst. Du hast weiter gelacht. Lebtest jeden Tag wie zuvor, nicht einmal deine letzte Zeit wolltest du nutzen. Hätte es mir deine Mutter nicht erzählt, hätte ich vielleicht erst heute erfahren das dein Tod so greifbar nah war. Niemand sollte sehen wie schwach du warst sagtest du zu deiner Mutter. Nie sollte es jemand erfahren bevor es zu spät war. Als du, mein Freund allerdings im Krankenhaus lagst wusste es bereits jeder. Aber kein einziger tauchte auf, keiner wagte es unter deine Augen zu treten, sich zu verabschieden. Nur ich. Als ich das letzte mal zu dir kam, lag ein schweres lächeln auf deinen Lippen, und da wusste ich schon, jede Rettung käme zu spät. Deine letzten worte zu mir, sie sind so lebhaft in meinem Kopf, ich könnte in Tränen ausbrechen. Wer hätte damit gerechnet das ich jemals in so einer Situation bin? , sprachst du. Aber mach dir keine Sorgen, wir sehen uns wieder, ich schwöre es. Aber jetzt, jetzt geh weg und warte auf mich. Die worte klangen so leicht, fast so leicht wie eine Feder. Die Ärzte führten mich raus als ich unter Tränen stand. Das ist nun fast einen Monat her. Die Einsamkeit hat mich nun gänzlich eingenommen. Jeder lebte weiter als hätte es dich nie gegeben, als hätten sie dich vergessen. Ich hingegen konnte dich nicht vergessen. Niemals. Du sagtest zwar ich solle weg gehen und warten, aber ich kann nicht. Deswegen werde ich dir nun folgen. Seit langen schlich sich ein lächeln auf meine Lippen. So wie du immer gesagt hattest, unter, gehen wir nur zu zweit, und wenn die ganze Welt gegen uns ist! Ich schloss meine Augen voller Vorfreude, ich werde dich nun wieder sehen. Mit diesen Gedanken lies ich mich fallen.
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