Vergangenheit - Zukunft: Ein Gegenwarts-Dialog
A: Ich werde „Hallo“ sagen.
B: Ich habe „Hallo“ gesagt.
A: Du wirst nicht glauben, was passieren wird. Ein Blauwal wird die Hälfte der Plastikinsel GPGP aus dem Pazifik verschlucken.
B: So einen Blödsinn habe ich noch nie gehört, aber schon einmal geschah etwas Ähnliches. Jemand nahm eine in Plastik gewickelte Mehlspeise zu sich.
A: Du wirst ja wohl nicht von etwas „Ähnlichem“ sprechen.
B: Genau das habe ich getan.
A: Solche Geschehnisse werden verhindert werden müssen. Die Nutzung von Plastik muss heruntergeschraubt werden.
B: Das haben wir schon mit so vielen anderen Dingen versucht. Weder Plastik noch andere Rohstoffe wie Erdöl konnte man je „weniger“ benützen.
A: Auch wenn man in naher Zukunft alle Rohstoff verarbeitenden Anlagen abstellen würde, wird es mehrere Jahrzehnte dauern, bis sich die verschmutzte Umwelt wieder regenerieren wird. Wir werden an die absolute Zukunft denken müssen. Das ganze Plastik wird unser Ende sein, wenn wir nicht sofort etwas ändern werden. Es wird enorme Auswirkungen haben.
B: Wir versuchten schon immer, etwas „zu ändern“. Und bis jetzt waren nicht viele Ergebnisse positiv. Die Vergangenheit bestimmte immer die Zukunft und war immer ein Teil davon.
A: Der Weg zur Lösung des Plastikproblems wird schwierig werden.
B: Der zweite Weltkrieg war schwierig.
A: Das wird nicht vergleichbar sein.
B: Ja, weil der zweite Weltkrieg die schlimmste Zeit der Geschichte war.
A: Aber der enorme Plastikkonsum wird den Planeten für immer zerstören.
B: Wir sagten auch, dass es „für immer“ Frieden geben würde.
A: Diese Argumente werden uns nicht nützlich sein, wenn Sie sich nicht zusammennehmen werden. Nur so werden wir eine Lösung oder einen Kompromiss finden können. Vergangenheit wird immer Vergangenheit gewesen sein.
B: Jede Vergangenheit war einmal Teil der Zukunft.
A: Werden wir uns einigen? Wir werden ja wohl über das Jetzige sprechen können.
B: Jeder musste einmal einen Anfang machen, und ich war es nie.
A: Ich kann das aber nicht alleine. Abmachung ist Abmachung.
B. Okay, ich versuche es ja gerade.
A: Das ist schon besser. Wir müssen unsere momentane Lage betrachten. Angenommen, jeder einzelne würde seinen Plastikkonsum ab heute reduzieren. Wir kaufen keine Plastikbeutel oder Plastikflaschen aus dem Supermarkt und beschränken uns auf Glas, das über einen längeren Zeitraum verwendet werden kann. Außerdem verzichten wir auf Strohhalme, die durchaus überflüssig sind.
B: Aber wir müssen auch an die weniger entwickelten Länder denken. Ein großer Teil unserer Erde hat durchaus wichtigere Probleme, um die er sich kümmern muss.
A: So einfach wird das nicht.
B: So einfach war das auch nicht.
A: Aber sich darüber Gedanken zu machen, ist ein erster Schritt. Hoffentlich. .
B: Unsere Arbeit ist getan, lass uns gehen.
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