Vergessen und Vergeben
„Geh bitte,“ knurrte Mila, „wie kommst du auf so eine Idee?“
„Willst du die 4 Millionen Euro oder nicht?“, antwortete Azriel.
„Wir können ihn doch nicht einfach verkaufen. Wie kann es sein, dass es dir nichts ausmacht?“, meinte Mattheo.
„Er hat kein Herz“, rief Mila. Wegen ihres Gewichts klangen ihre Schritte wie Stampfen. Casper saß auf seinem Lieblingssessel. Ryan saß nervös auf dem Tisch.
Irene war die einzige Person, die verstand, was Azriel vorhatte. „Wir werden ihn nicht wirklich verkaufen.
Realisierung traf Mila: „Du wirst eine Auktion vorspielen.“
„Endlich benutzt du mehr als nur eine deiner Gehirnzellen“, murmelte Azriel und starrte Kai an. „Wenn du deinen Tod nicht gut genug vorspielen kannst, mache ich ihn zur Realität.“
Er warnte: „Alle müssen ihre Rollen gut genug spielen können. Das ist unsere letzte Chance, das zu bekommen, was uns versprochen wurde.“
Mila seufzte. Mattheo sah aus, als wolle er Azriels Knochen brechen. Casper sah zu Ryan. Irene legte Kai eine Hand auf die Schulter und versuchte, ihn zu trösten.
Jeder wusste, was zu tun war.
„Wir haben uns hier versammelt, um einen weltweiten Krieg zum Ende zu bringen. Kai Yul-Bo, bist du damit einverstanden, den Höchstbietenden der Auktion dich mitnehmen zu lassen?“, sprach ein Mann. Kai nickte.
„Dann lasst uns beginnen.“
„420 000! Kommt schon, kein anderer Bieter?“, schrie der Mann. Casper griff nach seinen Waffen. „Sind die Bomben bereit?“, fragte er Ryan. Er stotterte: „Ja, ja. Sie sind bereit“
Casper schoss. Triff ihn, triff ihn. Kais Hemd wurde mit Blut befleckt als er umfiel. Zur selben Zeit drückte Ryan auf den Knopf, der die Bomben aktivieren würde.
Die Sitze sprangen auf. Wie auf Kommando rannte Mila zu Kai und spielte eine in Panik geratene Ärztin vor. Mattheo beobachtete die Menge und bemerkte, dass der König eine Waffe auspackte und Azriel im Auge hatte und gab Irene ein Signal. Wie eine Spinne krabbelte sie in seine Richtung und warf einen Dolch nach ihm. Der König fiel um.
Die Jugendlichen trafen sich beim Hafen und warteten auf Mila.
Was sie jedoch nicht wussten, war, dass sich Kais Puls schwächte. Die Kugel hätte nicht ihn, sondern den kugelsicheren Knopf auf dem Hemd treffen sollen. Sie hätten nach der Auktion mit dem Schiff weit wegfahren, endlich ihr versprochenes Geld erhalten und frei sein sollen.
Kalter Schweiß brach auf Milas Stirn aus. Sie schlug auf Kais Wangen, um ihn aufzuwecken. Ihre Freunde waren verwirrt zu ihr gerannt.
„Du!“, schrie sie und wandte sich zu Casper, „du hast gesagt, du könntest den verdammten Knopf treffen!“
Regungslos lag Kai auf dem Boden. Casper stolperte und fing an zu zittern. Irene schlug sich die Hand auf den Mund, während sich ihre Augen mit Tränen füllten. Ryan schluchzte. Mattheo schrie auf. Azriel verblasste.
„Das war nicht-“, stotterte Casper, aber Mila unterbrach ihn, indem sie ihre Trauer herausschrie. Sie hatten einen ihrer Freunde verloren.
Mit Kais Leiche in ihren Armen rief sie aus: „Hau ab! Geh, bitte!“
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