Verlorene Anderswelt
„Schon gut, ich wollte es so.“
Ich male Bilder aus Mondlicht und Trotz, weil ich keine Worte kenne. Ein Blinzeln wandelt sie zu meinem Sinn. Ein Blinzeln, und ich verliere die Welt.
„Es ist meine Schuld.“
Die hässlichen Masken haben sie vertrieben. Ich liebe die Masken und hasse mich dafür. Keine Liebe, so brutal sie auch sein mag, bringt mir meine Welt zurück.
„Bitte, hör auf.“
Der Mond strahlt nicht wie früher. Der Trotz ist ein Ozean aus Selbstmitleid, in dem ich ertrinke und träume. Morgengrauen für Morgengrauen.
„Hör auf.“
Sonne verschluckt Nacht. Die Dämmerung in mir bleibt.
„Hör auf!“
Was ist der Tag ohne die Nacht? Was bin ich ohne die Welt? Wenn ich in der Lage bin zu erkennen, für einen Augenblick, zünde ich die Wände an. Hoffe, dass die Masken brennen.
„Du kannst nichts dafür. Es war MEIN Traum!“
Dann richtet der Vorbote der Realität Schmerz aus. Ich schöpfe Mitleid in Eimer und lösche das heilbringende Feuer.
„Hör doch auf!“
Gedanken und Gefühle erinnern mich an blaue Sterne, die um meinen Finger kreisen. Sie starben mit meinem ich.
„Still!“
Träume von Federn und Löwen erinnern mich an die Leichtigkeit der Stärke. Sie starb mit deinem du.
„Sei still!“
Salzwasser brennt in meinen Augen und verleiht ihnen Ausdruck, während sie huschen. Nach dem Trotz suchen.
„Bitte!“
Ist das nicht was ich will? Es ist das, was ich wollte.
„Bitte.“
Als ich malte.
„Bitte…“
Jetzt ist die Welt verloren, und ich bin nicht ich.
„Ich habe doch nur geträumt.“
Ich habe doch nur gehofft. Ist es falsch zu hoffen? Ich hoffe nicht.
„Geträumt von einer Zukunft.“
Und während ich die tränenden Augen schließe, flehe ich den Mond an, zu scheinen. Dann verfluche ich die Masken, während ich mich an sie klammere. Eine Ertrinkende in einer Neumondnacht.
„Einer Zukunft, ohne mir.“
In einer Welt, die nicht meine ist.
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