Vielleicht glüht auch der Regen
Es war, als würden sich die Sterne auflösen. Nein, zerspringen. Tausend kleine Funken, abertausend schwarze Nächte.
Es war Feuer. Benebelnde Hitze, brennender Qualm.
Todesbringer.
Es war niemand zu sterben.
Vielleicht war niemand bereit, vielleicht war es nicht an der Zeit. Auf jeden Fall war niemand da.
Leere im Trubel.
Im Holz knisterte es. Knacken im Dachstuhl.
Gäbe es Teufel, würden sie lachen.
Gibt es Schmerzen?
Diesen spürt vermutlich nur einer; wenn er denn könnte.
Eigentlich ein Spektakel. Wundervoll, wunderbar, Ekstase, Euphorie.
Licht im Schein der Dunkelheit.
Ruhe assoziiert mit Angst, Zerstörung mit Freude.
Glühender Nachthimmel, Asche auf Erden.
Es wird nichts zurückbleiben; kann nicht. Es ist ja niemand da, der es verhindern könnte.
Das Haus ist abgebrannt.
Noch nicht!
Das Haus als Zufluchtsort, Geborgenheit, Heimat. Wie vieles wird es nicht wieder auferstehen.
Einmal untergegangen, für immer verschwunden. Untergegangen. Ironie des Schicksals.
Ertrunken durch Feuer, verbrannt durch Wasser.
Kann Heimat Feuer fangen?
Die vier Wände sicher, das Gebäude, der Ort; aber Heimat? Was ist Heimat?
Brennt es schon?
Golden erscheinen die Funken. Man sollte sie einfangen und für immer aufbewahren.
Sie würden das Fleisch versengen.
Beruhigend ist der Rauch. Man sollte ihn bewundern und genießen.
Er würde die Atemluft stehlen.
Ein Balken bricht. Alles zerbricht.
Er fällt zu Boden, landet im Staub.
Seltsam leise.
Lange dauert es nicht mehr. Das Gebäude gibt nach. Die Flammen übersteigen mittlerweile den zurückgebliebenen Haufen.
So schön! So schön! Gottgewollt?
Musik, Musik! Wie Musik. Melodie im Auge. Kann man sehen? Knistern in den Ohren! Gesänge! Gesänge! Stimmen. Wir hören Stimmen! Wahnsinn!
Es erlischt.
Ruhe im See.
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