Von Anfang bis Ende
Ein Schrei durchdrang die Stille der Nacht, und dann kam der erste Atemzug. Ein neues Leben begann und somit auch der erste Augenblick. Die Augen des Neugeborenen öffneten sich, und in diesem Moment war die Welt neu und interessant. Zeit spielte noch keine Rolle.
Die ersten Jahre vergingen, schneller, als man sich wünschte. Der erste Schritt, das erste Wort, die ersten Höhen und Tiefen – Momente, die die Zeit für kurze Augenblicke anhielt. Die Kindheit fühlte sich wie eine Ewigkeit an, jeder Tag war wie ein Jahr, voll mit kleinen Abenteuern. Doch mit jedem Jahr, das verstrich, wurde die Zeit schneller. Die Schule begann und die Tage fingen an wie Sand durch die Finger zu rinnen. Jeder dieser Momente wurde Teil des Flusses der Zeit.
Das Erwachsenenleben begann, und mit ihm kam die Verantwortung und das Loslösen der Kindheit. Träume verblassten - die Zeit trieb mit rasender Geschwindigkeit voran. Jahre fühlten sich wie Tage an, Monate wurden zu Sekunden, die Augenblicke zu flüchtigen Momenten, die kaum festgehalten werden konnten. Stress und Ängste prägten das alltägliche Leben. Das Leben fühlte sich wie ein Chaos an, das mit Lichtgeschwindigkeit voranging.
Der letzte Augenblick – genauso flüchtig wie der erste. Ein Leben war vergangen und alles, was blieb, waren Momente, die das Leben prägten und es lebenswert machten. In den letzten Sekunden offenbarte sich der Sinn des Lebens: Es war ein Dasein, um zu lieben und zu sein, doch am Ende verwehte es, wie ein Wimpernschlag der Zeit. All die Ängste, Sorgen und das Chaos verschwanden und der letzte Atemzug formte die Stille der Nacht.
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