Von Wölkchen zu Wölkchen
Samstagmorgen, erwache ich vollverschwitzt und voller Freude. Ich hätte möglicherweise länger geschlafen, wäre mein Traum nicht so aufregend gewesen, der mich anschließend zum Aufwachen drang. Ansonsten hätten mich die grellen Sonnenstrahlen aufstehen lassen. Ich stieg aus meinem Bett und dachte ständig an meinen Traum. Die Tage zuvor habe ich mich viel mit dem Lernen für eine Musikwiederholung vorbereiten müssen. Selbst beim Zähne putzen dachte ich an die ganzen musikalischen Fachwörter. Sie zerbrachen mir den Kopf, egal ob accelarando oder vivace. Trotz dem Fakt, dass meine Urgroßmutter Italienerin war, kann ich kein Wort Italienisch, deshalb musste ich all diese Wörter und deren Bedeutungen mühsam erlernen.
Ich wunderte mich, weshalb mir Stück für Stück mein Traum wie ein Geistesblitz in meinen Kopf schoss. Ich setzte mich sofort an meinen Schreibtisch, weil ich diese Idee aufschreiben wollte. Erst einmal holte ich mich mir ein großes Glas Wasser und ein Päckchen Nüsse, um mich besser zu konzentrieren, denn wie man weiß, fördern diese unsere Gehirnwellenfrequenzen. Das soll sich positiv auf die kognitiven Fähigkeiten unseres Gehirns wie Wahrnehmung, Lernen und Erinnerung auswirken.
Die Einleitung meines Traumes fing mit dem Musikunterricht von Frau Prof. Müller an, sie erklärte uns Wörter wie: accelarando, ritardando oder rubato, diese Wörter standen fürs Tempo musikalischer Werke. Sie gab uns Hörproben zum Analysieren und ich war nicht ganz dabei. Alles lenkte mich ab, ich bemerkte dabei nicht, dass ich dran war mit dem Antworten auf eine Frage. Alle sahen mich an. Nur mein Sitznachbar rief: „Geh, bitte!“, man hörte an der Stimme wie seine Laune war, nicht besonders erfreut. Ich sah auf mein Blatt Papier und äußerte mich, dass ich keine Ahnung hätte wo wir sind. Die Lehrerin war verwunderlich nett und nahm dann das Mädchen hinter mir dran, ich hatte Angst, die Konsequenzen des Nichtantwortens tragen zu müssen.
In meinem Kopf war ich mit den Gedanken nur in einer Traumwelt, wo ich von Wolke zu Wolke sprang und jede Wolke ein Fachbegriff der Musik war, falls ich es richtig beschrieb, spielte diese Wolke einen Ton. Stark zum Grübeln brachten mich Wörter wie Kadenz und Sequenz, nun weiß ich durch den Unterricht, das diese eine Akkordfolge und eine musikalische Satzlehre in verschiedenen Tonhöhen sind. Ich sprang von Arie zu a kapella und anschließend zu der hohen Stimme des Mannes, nämlich dem Tenor. Das Läuten der Stunde beendete meinen Tagtraum und die Sonnenstrahlen am Samstagmorgen meinen echten Traum.
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