wachträumen
Wer hätte in einer Lavendel-, Feuerschalen-, Wimpernwunsch-Nacht,
gehüllt in schwitzig-seidige Brise gedacht,
dass es Herzen zu brechen beliebt,
und der Geist reglos Gefühlen erliegt
Wenn jeglich‘ Honig kristallin geworden,
linde Stachelbeeren längst verdorben,
hilf mir, Freund – ja, was ist morgen?
nimm weg die Sorgen, Sehnsucht verborgen,
besinn dich, Freund: Was wird aus morgen?
Eintausend Tränen gedenken deines Esprit‘,
rikoschettieren an Selfies als hätt‘ ich dir nie –,
niemals je verziehen,
vergiss nicht, Fremder: der Sommer,
der war nur geliehen
Ich liebe mein Leben, doch willst du mich verbrennen,
lass mich in Lichterketten am Holunderbaum hängen,
dem Baum, den vergnügte Kinder umwarben,
bis in blüten-gesäumter Nacht Grillen Erbarmen haben
Brombeereis schmilzt, denn der Sommer neigt sich dem Ende zu,
wenn er geht, alte Seele, lass ziehen ihn in Ruh‘,
wenn er geht, alte Seele, flieh mit wie die Schwalben,
wenn er geht, alte Seele, lass mich hängen am Galgen
Am Wasser changieren verblasste Farben,
er schwindet, mein Sommer; hinterlässt mir nur Narben,
wenn er geht, alte Seele, vergiss diesen Reim,
wenn er geht, alte Seele, holt die Kälte mich ein
Dein Lachen echot im weißen Flieder,
behalt Blüten im Haar – „je länger je lieber“,
der Ohrwurm verebbt, Tagträume zersprangen,
denn du, Fremder, setzt mein Luftschloss in Flammen
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