Wann genau ist genug wirklich genug?
In der heutigen Zeit ist es das Wichtigste, gute Leistungen zu bringen, einen guten Job zu haben, genug Geld zu verdienen. Und da haben wir es schon, das Wort „genug“. Was bedeutet das, „genug“ Geld zu verdienen? Wann weiß ich, dass etwas „genug“ ist? Wenn ich mich selbst versorgen kann, wenn ich mir immer wieder neues Gewand oder neue technische Spielereien kaufen kann, oder überhaupt erst, wenn ich eine Villa am Strand, ein schickes Auto habe und mir alles leisten kann, das ich haben möchte?
Wer entscheidet wann es „genug“ ist? Die Antwort auf diese Frage ändert sich mit dem Zeitpunkt und dem Standpunkt, von dem aus sie gestellt wird. Für jeden hat das Wort „genug“ eine andere Bedeutung. Manche denken vielleicht gar nicht an Besitztümer: Der eine fragt sich, habe ich „genug“ gelernt oder weiß ich „genug“? Der andere überlegt hingegen, bin ich gut „genug“? Doch wieder stellt sich die Frage, gut „genug“ wofür? Gut „genug“ für die Schule, den Job, seine Eltern, sich selbst? Worin liegt der Unterschied oder besteht da überhaupt ein Unterschied? Jeder wird all‘ diese Fragen unterschiedlich beantworten. Das wiederum bringt mich zum Nachdenken, ob es genau eine richtige Antwort gibt oder doch mehrere geben muss. Die Überlegungen zur Bedeutung des Wortes „genug“ setzen sich ewig fort. Menschen heutzutage wollen immer mehr. Mehr Geld, mehr Besitz, doch auch mehr Wissen, mehr Erfahrungen und mehr Erkenntnisse, werden wir je „genug“ haben? Wird die Menschheit irgendwann aufhören zu erforschen, zu erkunden, neue Quellen zu erschließen, Ressourcen abzubauen und somit womöglich zur Zerstörung beizutragen? Wann ist damit „genug“, wird die Menschheit die Antwort auf diese Frage finden? Ich hoffe sehr, dass es dann noch nicht zu spät ist. Dass es an diesem Tag, an dem sie „genug“ hat, noch eine lebenswerte Welt geben wird. Werden wir je wissen, wann es wirklich endgültig „genug“ ist?
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