Wann ist es genug?
Seit Tagen sitze ich und frage mich nach dem Genug. Gibt es ein Genug? Ich frage dich, meine größte Inspiration, meine Muse, mein quälendes Stechen in der Seite, wenn ich an der Straßenecke vorbeigehe, an der ich zum ersten Mal von dir sprach, du mir in den Sinn kamst. Du warst da, wann warst du da? Ich musste über dich sprechen. Ich trank als ich darüber anfing nachzudenken, beinah verschluckte ich mich. Hast du es gespürt?
Wann hattest du genug? Oder, nein, lass es mich anders formulieren. Denn wenn ich eins über dich, du unvollkommener Vollkommener gelernt habe, je komplexer, desto mehr Aufmerksamkeit schenkst du den Dingen: Wann hattest du beschlossen es sei an der Zeit so viel wie nur möglich aus diesem absurden Etwas herauszusaugen, um in absehbarer Zeit sagen zu können, es sei genug? Du rechtfertigst dich immer, ich sagte dir du solltest das lassen. Wolltest du es sei Genug? Wer wollte es? Wer hat es dir eingeredet? War es dein Gewissen? Ein schrecklicher Begleiter. Ich habe ihn nie vermisst.
Genug. Wann hatte ich genug? Tag und Nacht gedacht, heute denkend, mich sehnend nach der Entspannung, dem Abenteuer. Wann hat der beste Freund genug Aufregung erlitten und wann war es die Geliebte, die sagte, sie müsse um vier gehen. Besorgungen. Ich fange an zu lachen. War es ein Buch? Eine Kassette? Ich vermisse die Kassetten. Man hat mir davon erzählt. Alles hat man mir erzählt, alles was ich wollte. Gib mir was ich will.
Genug sei es, genug soll es sein. Soll es? Es muss genug sein. Fragen wir am besten den Außenstehenden. Was wenn nicht? Keine Zeit, ich muss um vier los.
Und wenn ich mich weigere? Wen würde ich dann daran hindern am Freitag auf ein Bier zu gehen? Warum eigentlich? Sei mein Fels in der Brandung. Nein, sei es nicht. Auf das Wetter ist nie Verlass.
Es sind so viele Fragen die es wert sind gestellt zu werden. Sind es genug? Angst überkommt mich bei dem Gedanken du könntest mehr Fragen haben als ich. Denn ich wollte nie weniger gut sein als du. Konnte mir nie eingestehen, was offensichtlich war. Meine Blumen blühen immer nur im Herbst, doch du hast im Frühling Geburtstag. April war schon immer mein liebster Monat.
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