Wenn alles zu schnell geht
Geburt, Tod, Tempo des Lebens
Jeden Tag, wenn ein Mensch stirbt, wird irgendwo ein neues Kind geboren. Das Leben geht immer weiter. Tausende Menschen laufen durch die Straßen und merken kaum, wie die Welt um sie herum aussieht, weil ihre Augen auf ihre Handys gerichtet sind. Alles verändert sich jeden Tag: neue Menschen, neue Kollegen, neue Familien. Alles vergeht schnell – auch unser eigenes Leben. Einer läuft, weil ein wichtiger Termin wartet, ein anderer rennt, weil seine Frau krank ist. Ich frage mich oft, warum wir immer laufen. War das früher, vor vielen Jahren auch schon so?
Alltag, Routine, Sinnfragen
Jeden Tag stehen wir auf, nur um dasselbe zu tun: essen, arbeiten oder zur Schule gehen, nach Hause zurückkehren und schlafen. Irgendwie frage ich mich, ob das Leben Sinn hat, wenn sich alles wiederholt. Bin ich geboren, um zu arbeiten? Und wenn ich sterbe – wird sich dann jemand an mich erinnern? Ich habe gehört: nur unsere guten Taten bleiben. Aber was sind gute Taten? Wenn ich einer alten Frau über die Straße helfe, ist das für mich gut. Doch jeder Mensch sieht Taten anders. Was ich gut finde, kannst du schlecht finden. Am Ende sind wir alle Menschen mit unterschiedlichen Meinungen.
Apps, Dopamin, Verlust der Geduld
Wir sind schon daran gewöhnt, schneller zu gehen – wegen Apps wie TikTok oder anderen Kurzvideo–Plattformen. Sie verändern unser Gehirn, weil wir an die ständige Dopamin–Ausschüttung durch schnellen Reize gewöhnt werden. Wenn wir für kleine Erfolge, wie gute Noten, Dopamin bekommen, wirkt das oft nicht so stark wie bei kurzen Videos oder Süßigkeiten. Das Gehirn gewöhnt sich daran, und wir verlieren Geduld mit Routine und Alltag. Ohne Dopamin bei der Arbeit wird uns schnell langweilig, und wir greifen zu schnellen Belohnungen wie Videos oder Snacks. Mit der Zeit spüren wir diese Belohnung nicht mehr, weil sie zur Gewohnheit wird. Routinen sind wichtig, denn sie geben unserem Leben Struktur. Trotzdem hassen viele Menschen Routine und wollen immer neue, schnelle Reize.
Folgen von Kurzvideos / Gesundheit
Das Scrollen durch Kurzvideos hat Folgen. Es verringert Aufmerksamkeit, zerstört Geduld und kann zu Schlafproblemen und Stress führen. Wenn wir abends Videos schauen, bevor wir schlafen, kann unser Körper nicht richtig abschalten. Wir wachen müde auf und haben weniger Energie für Arbeit oder Schule. Viele Universitäten haben bestätigt: Kurzvideos schwächen die Konzentration und können depressive Verstimmungen fördern. Wir bezahlen diese Zeit mit unserer Gesundheit, unserer Geduld und mit Momenten, die wir eigentlich mit Familie oder Freunden verbringen könnten.
Lösung / Reflexion / Tempo bewusst leben
Vielleicht ist die Lösung, das eigene Tempo zu finden. Bewusst langsamer werden, kleine Momente genießen, sich auf das Wesentliche konzentrieren – all das kann helfen, die Balance wiederzufinden. Nicht alles im Leben muss schnell sein, nicht jeder Moment erfordert maximale Geschwindigkeit. Wir können uns Zeit nehmen und unsere Gedanken ordnen.
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