Wenn der Herbst endet
Warme Pullover und Tasse nach Tasse von heißer Schokolade im Kaffeehaus. Der letzte Herbst war gefüllt mit ihnen, jedoch waren nicht sie der Auslöser der Wärme, welche mein Herz beanspruchte, sondern du. Sowohl dein Arm, welcher seinen Platz an meiner Seite fand, wenn mein Kopf in dem Schatten deines Halses versteckt war, als auch deine ins Ohr geflüsterten Worte, welche ihren Weg zu den Schmetterlingen in meinem Bauch fanden, hatten die Gabe meine Körpertemperatur, um ein paar Grade zu heben. Ich spürte immer deine Hand und das Gefühl deiner abgebissenen Nägeln in meiner, wenn die Kälte versuchte, an den Spitzen meiner Finger zu knabbern. Daher wurde mir nie kalt, obwohl der Meeresspiegel der blauen Flüssigkeit im Thermometer immer mehr sank.
Jedoch kommt nach jedem Herbst, wie man schon im Kindergarten durch verschiedenste Liedchen lernt, Winter. Als nun der kalte Wind mit den gelegentlichen Schneeflocken über das Land zog, riss dieser nicht nur Laub mit sich. Es starben nicht nur Kürbisse, welche am Feld zermatscht zurückgelassen wurden, sondern auch was zu wachsen begann, an jenen Septembertagen unter dem bunten Blätterdach. So konnte mich nicht der wärmste Pullover, noch die heißeste Schokolade der Welt vor der bitteren Kälte des Winters retten. Mit dem 21. Dezember endete nicht nur der Herbst, sondern auch meine erste Liebe.
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