Wie stell ich mir meine Zukunft vor? Oder stelle ich mir meine Zukunft überhaupt vor?
Ich glaube, es scheitert bei mir nicht an der Vorstellungskraft oder an dem Wissen, was ich später mal erreichen und bezwecken will. Ich denke, dass die Zukunft nie vorausgeplant werden kann und soll. Klar, ich kann sagen, ich will einen guten Job, früh Kinder bekommen und ein großartiges Leben ohne Stress und Sorgen führen. Ich kann alles bis in das kleinste Detail durchplanen und mir meine perfekte kleine Traumwelt erschaffen. Doch was bringt es mir? Es ist nur eine Vorstellung und nicht die Wirklichkeit. Was, wenn ich es nicht bis zu meinem Traumjob schaffe? Wenn ich kurz davor scheitere. Wenn es nicht mehr möglich ist, diesen Job in zehn Jahren auszuüben. Ob das Geld reicht, sich überhaupt über Wasser halten zu können. Ob noch Frieden besteht. Ob nicht noch eine weiter Krankheitskriese ausgebrochen ist, die die Menschheit ausrotten versucht. Keiner kann mir zu 100 Prozent genau sagen, ob alles in Erfüllung gehen wird. Ob alles meinen Vorstellungen und Wünschen gerecht wird. Ob dieser Zauber, des Träumens aufrechterhalten wird.
Vor allem was wäre, wenn ich meine Zukunftsansichten aufschreiben würde. Ich möchte gerne nach der Schule, mit 19 Jahren, ein Architekturstudium starten. Danach will ich mit zirka 23 Jahren einen Job in dieser Branche haben. Natürlich will ich nicht schlecht verdienen, damit ich mir ein altes Haus mit viel Platz im Garten kaufen kann und es renovieren kann, damit ich schon ein bebautes Grundstück nehme und kein neues zukleistere. Von außen soll es aussehen wie ein gemütliches, kleines Familienhaus. Innen soll es modern sein. Natürlich will ich es selbst planen und alle meine Fähigkeiten in diesem Haus beweisen. Ich will außerdem schon früh eine Familie gründen und drei Kinder bekommen. Allerdings würde ich eines der drei gerne adoptieren und in meine Familie aufnehmen. Die entferntere Zukunft steht noch in den Sternen geschrieben, die kann ich mir selbst noch nicht so genau vorstellen.
Aber allein das sind schon große Zukunftsansichten, doch was wäre, wenn ich mich mit 19 Jahren dazu entscheide, nicht zu studieren und dann doch eine ganz andere Richtung in der Arbeitswelt einschlage? Somit würde ein großer Teil meines Traumes wegfallen. Möglicherweise habe ich keinen Partner zu der richtigen Zeit, oder die Beziehung läuft nicht so, wie es sein sollte. Dadurch kann die frühe Familienplanung auch nicht entstehen und muss nach hinten verschoben werden.
Sie sehen also, ich habe es probiert, ich habe Ihnen meine aktuellen Ansichten von einem Zukunftsplan gezeigt. Nur habe ich schon vor einer Weile aufgehört mich strikt an meinen Plan zu halten, denn ich will das machen, was ich machen möchte und für den Moment entscheiden und nicht so weit vorausplanen. Es kommt, wie es kommt. Und wenn es nicht so sein soll, wie ich es wollte, dann ist es eben so. Momentan sind meine größten Sorgen in der Gegenwart und nicht in der Zukunft.
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