Wir dachten, es wäre die Ewigkeit
3 Jahre, es fühlt sich an wie eine Ewigkeit
Seit 1095 Tagen lebe ich mit meinen Freunden Lory, Katie und Lane in einer kleinen Hütte mitten im Wald. Wir sind vor dreieinhalb Jahren alle zusammen nach Norwegen ausgewandert. Wir hatten die Zeit unseres Lebens. Die Zeit fühlte sich unendlich an. Bis wir an diesem einen Tag beschlossen einen Ausflug in den Wald zu machen.
Wir verirrten uns ziemlich schnell und als es dunkel wurde, suchten wir uns einen Unterschlupf. Wir blieben dort für ein Zeit, da es gewitterte und wir keine andere Idee hatten. Wir schliefen ein und hoffen, dass wir am nächsten Tag wieder nachhause finden würden. Doch als wir am nächsten Morgen aufwachten, befanden wir uns in einer Hütte. Die Hütte war nicht groß und irgendwie fühlte es sich komisch an. Doch da es noch immer gewitterte, beschlossen wir dort zu bleiben. Tagelang probierten wir es, raus aus diesem Wald zu finden. Monate vergingen und jeder einzelne Versuch raus aus dem Wald führte uns wieder zu der Hütte zurück.
Mittlerweile probieren wir es nicht mehr und Lory redete nicht mehr. Ich denke, wir alle wollten, dass es für immer so bleibt wie früher, aber anscheinend hat alles ein Ende. Das war eine der wichtigsten Lektionen, die ich lernen musste.
Jetzt, dreizehn Jahre später, weiß ich, dass nichts unendlich ist. Eine lange Zeit, nachdem wir aus dem Wald kamen, vermisste ich mein altes Leben, bevor wir im Wald steckten. Und eine lange Zeit vermisste ich auch die Zeit im Wald. Wir haben immerhin 3 Jahre jeden einzelnen Tag jede einzelne Minute zusammen verbracht und ich dachte wirklich, es würde kein Ende in unserer Geschichte geben. Doch das gab es und das ist in Ordnung. Ich habe meine Freunde zurückgelassen und bin zu meinen Eltern zurück.
Ich weiß nicht, was ich mit meinem Leben anfange. Ich weiß nur, dass auch meine Geschichte mal endet.
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