Wir Kinder unserer Zeit
Vergessen in unserer eigenen Zeit, leben wir vor uns hin und schwinden in den sanften Winden der neuen Welt. Wir sind zurückgelassen, verachtet und verloren. Keiner nimmt uns unserer an, jene betrachten uns nur von Weitem mit einem fahlen Lächeln. Denn es betrifft ja nicht sie!
Ich schwor ich würde fliegen und so stehe ich nun hier. Warte auf des Winters kühlen Morgen und werde springen. Nie wieder landen. Niemals genug war ich euch, nun werde ich es nie sein. Gedrückt und gezwungen habt ihr mich, doch davon wollte ich nichts wissen!
Ich schwor ich würde nicht so sein, doch halte ich sie nun in meiner Hand. Zitternd führe ich die Spritze an meinen Arm. Flehend bat ich um Hilfe, doch sie alle waren gleich. Ihr wart meine Vorbilder und so tue ich es euch gleich. Verkommen in den stinkenden Gassen, das sind die Menschen. Und so werde auch ich sein. Verkommen.
Ich schwor ich würde fliehen und so laufe ich nun davon. Schatten zerren an meinem Verstand, sie rufen nach mir. Nennen mich falsch, doch wie kann Liebe falsch sein? Fürchten mich vor meiner Andersartigkeit. Tritte und Schläge prasseln auf mich nieder. Schmerz durchzieht meine Glieder, Taubheit breitet sich aus. Nun habt ihr mich dort, wo ihr mich immer haben wolltet. Am Rande meines Lebens.
Ich schwor ich würde frei sein und nun sehe ich es vor mir. Mit gläsernen Augen starre ich in die Ruinen meines Lebens, auf die Vergänglichkeit des Ortes und die der Erinnerung. Staub legt sich auf ihnen nieder, wie auf meine Sinne. Höre ich von Weitem die Soldaten, Gewehre und Flieger.
Wann hört ihr endlich auf? Wann ist es euch genug?
Was taten wir euch, dass wir euren Zorn, Ignoranz und Hässlichkeit verdienen?
Denn das was ihr zerstört sind nicht nur die Leben einzelner, sondern die Hoffnung einer ganzen Generation.
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