„Wir sprechen nicht darüber“
Wir schreiben das Jahr 2153. Die Erde ist längst Geschichte, die Menschheit schaffte es jedoch zu fliehen und sich auf einem neuen Planeten niederzulassen. Doch was damals geschah, was die Erde in den Untergang trieb, wird vor den heutigen Generationen geheim gehalten.
Letztendlich hatte ich es doch bereut, dass ich meiner besten Freundin Zyla das Referatsthema in Geschichte weggeschnappt hatte. Ich fand viel zu der Vergangenheit unseres Planeten, als ich jedoch versuchte, tiefer in die Geschichte einzutauchen, stellte ich fest, dass es unmöglich war, etwas über die Erde herauszufinden. „Atron-75, aktiviere dich“. Mein kleiner Haustierroboter, welcher die letzten Stunden ausgeschaltet in der Ecke verbracht hatte, erwachte zum Leben. Mit dem pinken Kronen-Sticker, welchen ich ihm in jungen Jahren auf das metallene Köpfchen geklebt hatte, unwissend darüber, dass dieser Sticker nicht mehr ablösbar war, sah Atron tatsächlich eher so aus, als wäre eine, in die Farbe Pink vernarrte, 6-Jährige seine Besitzerin. „Was kann ich für dich tun, Nova?“ „Such nach dem Begriff „Erde“, Atron“. „Suchbegriff „Erde“: 123 700 389 Ergebnisse – Kaufen Sie noch heute die neue Blumenerde, jetzt angereichert mit…“ „Atron, stop!“, unterbrach ich ihn frustriert. „Falsche Erde…und welcher Idiot kam eigentlich auf die Idee, mit dem neuen Update Werbung hinzuzufügen? !“ „Such nach „Erde Planet“" „Suchbegriffe „Erde Planet“: 346 Ergebnisse – Kaufen Sie noch heute die neue Blumen-“ „Atri, halt die Klappe! ! !“
„Du willst also wissen, was damals geschah.“ Ich erschrak, als ich eine Benachrichtigung meines Mail-Kontos erhielt und die E-Mail öffnete. Ein anonymer Absender, kein Betreff. Nur diese sieben Worte. Ich zögerte, beschloss aber dennoch zu antworten. „Ja, das will ich. Wer sind Sie und woher wissen Sie das?“ „Das spielt jetzt keine Rolle, sieh dir die Bilder an“, kam als Antwort. Im Anhang befanden sich sechs Bilder, ich überlegte kurz, tippte das erste Bild jedoch an. Das, was ich sah, verschlug mir den Atem. In den Ästen eines Waldes sowie auf dem Boden tummelten sich sämtliche Tierarten, die ich noch nie gesehen hatte. Wie gebannt starrte ich auf das Bild, riss mich aber nach einiger Zeit los und tippte auf das zweite Foto. Eine kahle, trostlose Fläche erschien vor meinen Augen. Wo zuvor noch der Wald gewesen war, lag nun eine wüstenähnliche Steppe. Schockiert schaute ich die anderen Fotos durch. Immer wieder dasselbe Schema – Paradies und Zerstörung. „Wie konnte das passieren?“ „Die Menschheit hat alles zerstört, durch Gier und das Verlangen nach Reichtum, Macht und Komfort. Sie haben sich geweigert nachhaltig zu leben, auf die zukünftigen Generationen, die Fauna und Flora Rücksicht zu nehmen. Heute schämen wir uns zu sehr, um darüber zu reden und aufzuklären. Behalte dieses Wissen im Kopf, führe ein verantwortungsbewusstes Leben.“
„Ach ja, bitte lösch diese Nachrichten, davon darf niemand jemals erfahren. Hochachtungsvoll, ein Freund.“
Wir danken unseren Unterstützern
Mit Unterstützung folgender Wiener Bezirke:
Für Sponsoringanfragen wenden Sie sich bitte an Margit Riepl unter margit.riepl@gmx.at
Wenn Sie "Texte. Preis für junge Literatur" unterstützen möchten, spenden Sie bitte auf folgendes Konto:
Literarische Bühnen Wien, Erste Bank IBAN: AT402011182818710800, SWIFT: GIBAATWWXXX