Wirf deine Angst in die Luft
Die Angst ist ein kleines Tier,
Es sitzt auf meinem Herzen, baumelt mit den Füßen
Und manchmal drückt es mir die Luftröhre zu
Sodass ich kaum atmen kann
Die Angst ist diffus, unbestimmbar und immer präsent
Sie regiert die Welt und wird ihren Thron nicht räumen
Die Angst schreit aus meinen Augen
Der Blick eines Menschen ist das Ehrlichste
Das er besitzt
Die Angst lässt mich zittern
und ich kann nichts dagegen tun
Die Angst lässt mich weinen
Und ich will nichts dagegen tun, weil sie so endlich weniger wird
Die Angst will mir helfen, wie ein guter Freund,
Sie will mich beschützen
Hält mir ein Schild
Und manchmal führt sie auch mein Schwert
Die Angst vor mir selbst ist die Schwierigste, weil ich ihr nicht entfliehen kann
Wo verstecke ich mich vor mir selbst?
Die Angst besiegt den Schlaf problemlos
Er ist empfindlich, zerbrechlich,
Und sie ist brutal und skrupellos
Die Angst hält mir die Augen zu
Verbindet meine Füße
Und fesselt meine Hände
Die Angst versperrt mir meinen Weg
Obwohl er doch so leicht aussieht!
Die Angst kann sich so in Erinnerungen verankern
An ihnen festkleben und mit ihnen verschmelzen
Dass sich eine Angst vor der Angst entwickelt
Die Angst wohnt manchen Orten inne
Orten
Die viel Schrecken gesehen haben
Die Angst verbindet uns Menschen
Wie kaum ein anderes Gefühl
Die Angst trägt in sich den sehnlichen Wunsch
Überwunden zu werden
Sie will von der Zeit verarztet werden
Sie will vom Frieden getröstet werden
Und die Liebe singt ihr ein Schlaflied
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