Wunder
Allein bei dem Gedanken daran wurde mir übel. Ich konnte es nicht. Ich fing an, laute Stimmen zu hören. Sie schrien mich an. So laut. Viel zu laut. Mein ganzer Körper fing plötzlich an zu Zittern. Meine Hände, Beine, Arme und mein Atem. Meine Augen begannen zu Tränen und meine Handflächen fingen an zu schwitzen. Meinen Herzschlag fühlte ich schon nicht mehr. Ich wollte etwas sagen, aber meine Kehle war wie zugeschnürt. Mir wurde schwindelig und die Stimmen hörten auf. Das letzte, was ich fühlte, waren die starren Blicke von vorne. Dann wurde alles Schwarz.
Als ich meine Augen öffnete, blickte ich in ein Zimmer, das mir völlig fremd war. Ich drehte meinen Kopf zur linken Seite und sah eine Krankenschwester, die auf mich zueilte. Sie fragte, wie es mir geht. Ich wollte antworten, doch meine Stimme war noch nicht zurück. Kurze Zeit später kam ein zweiter Doktor dazu und er führte ein Paar unkomplizierte Tests an mir durch. Als er fertig war, setzte er mich auf und ich fragte was passiert sei. Der Doktor erklärte mir, dass ich aufgrund einer Zukunftsphobie zusammengebrochen sei. Wegen dieser Phobie hatte mein Körper sich sehr gestresst gefühlt und bräuchte jetzt eine Infusion.
Mir war schon seit längerem klar, dass etwas nicht stimmte, aber dass ich eine Zukunftsphobie habe, hätte ich mir nicht gedacht.
Nach einem genauen Gespräch mit dem Doktor wurden mir ein paar Medikamente verschrieben. Sie sollen wie ein Zauber auf meine Phobie wirken. Ich wurde noch am selben Tag entlassen und begann regelmäßig meine Medikamente einzunehmen. Nach der zweiten Woche waren meine Sorgen und Ängste so gut wie weg. Der Arzt hatte recht. Die Medizin wirkt Wunder.
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