Zeitlos im Jetzt
Ein Augenblick, so schnell und fein,
ein Tropfen nur im Meer der Zeit.
Er flieht dahin, und doch bleibt er,
ein Funken Licht im Herz so schwer.
Die Vergangenheit, sie flüstert leis’,
erzählt von alten Blicken, kalt wie Eis,
von Freude, Schmerz, von dem, was war,
von Träumen, die nicht wurden wahr.
Die Kindheit ruft aus ferner Nacht,
wenn alles leicht und golden lacht.
Als alles noch war ein spaßiges Spiel,
wusste noch keiner das daraufkommende Ziel.
Doch rasch verging der Sommerwind,
die Zeit, sie rannte, unbestimmt.
Von nun an vergingen die Momente im Flug,
sodass sie keiner jemals mehr sehen tut.
Die Vergangenheit ist voller Glanz,
doch auch von Schmerz, wie im Tanz.
Sie hält uns fest, will uns bewahren,
und dennoch zieht die Zeit sich in die Jahre.
Im Augenblick, im Hier und Jetzt,
ist jeder Schritt ein neuer Text.
Das Leben schreibt, ob wir es streben,
mit Freude, Schmerz und stillem Sehnen.
Die Zukunft, still und unbewegt,
wie eine Leinwand vor uns legt.
Sie lockt, sie ruft, doch sie verharrt,
ein Rätsel, das sich uns verbarg.
Ein Wimpernschlag, ein Herzschlag schnell,
wie flüchtiger Wind im Sonnenhell.
Ein Augenblick, der kaum verweilt,
und doch die Ewigkeit erteilt.
Die Zukunft wird uns niemals sagen,
was auf uns wartet in den Tagen.
Sie bleibt verhüllt, bleibt ungewiss,
bis sie uns eines Tages küsst.
Die Vergangenheit, sie hält uns fest,
mit alten Bildern, manchem Rest.
Doch dürfen wir im Jetzt verweilen,
statt rastlos durch die Zeit zu eilen.
Das Jetzt, es trägt die alten Spuren,
der Zeit, der längst vergangenen Uhren.
Und doch, es hält die Zukunft still,
obwohl sie jeder haben will.
Und so steht fest, was keiner weiß:
Im Augenblick liegt der Beweis,
dass alles, was uns je verband,
im Hier und Jetzt, im Staub verbannt.
Ein Atemzug, ein leiser Schein,
der uns verbindet, groß und klein.
Denn Augenblicke prägen Leben,
sie sind das, was uns Halt geben.
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