Zeitreisetrio
Thomas ist ein neugieriger, zukunftsorientierter Jugendlicher, der sich sehr für Teilchenphysik interessiert. So kam es, dass er auf seinen Nachbarn, den alten, geheimnisvollen Professor Ex, der im Teilchenforschungsinstitut Heidelbronn arbeitet, aufmerksam wurde. Er arbeitete zuhause in seiner Garage nämlich an einer Zeitmaschine. Thomas ging fast jeden Nachmittag zum Professor und half ihm die Zeitmaschine fertigzubauen. Schließlich war es so weit, am folgenden Freitag wollten sie die Zeitmaschine testen, doch es kam wie so oft alles etwas anders. Thomas lernte die 17jährige Julia kennen, die in allem nur das Schlechte sah und nichts von der Zukunft erwartete. Thomas, der sich dazu verpflichtet fühlte, ihr das Gegenteil zu beweisen, beschloss, sie zum Zeitreiseabenteuer mitzunehmen. Am Donnerstag vor der „Abreise“ stand er mit Julia vor der Haustür des Professors. Der war zuerst nicht begeistert, aber willigte ein, Julia die Zeitmaschine zu zeigen. „Wollt ihr mich veräppeln, das ist doch nur ein blaues Auto“, meinte sie. „Um genau zu sein ein Ford Mustang RTR mit Zeitmaschine“, verbesserte sie der Professor und drängte sie dazu, genauer hinzusehen. Sie entdeckte schließlich die Umbauten und Erfindungen, die sich der Professor und Thomas erdacht hatten. Am Morgen des nächsten Tages setzten sich die drei ins Auto, fuhren zum nahegelegenen Flugplatz und der Professor trat das Gaspedal durch. Nachdem sie fast 500m beschleunigt hatten, verschwand das Auto. Gleichzeitig ungefähr 20 000 Jahre vor unserer Zeit: Menschen in Höhlen lebten ein einfaches Leben als Jäger und Sammler, als dieses blaue Ding ungesehen erschien. Das Trio stieg aus und beobachtete heimlich das Treiben. „Nichts Spannendes zu sehen, wir führten damals ein mehr als einfaches Leben“, flüsterte Ex. Julia dachte „Zum Glück haben wir heute unsere Fortschritte, so möchte ich nicht leben“, danach trat das Trio ihre zweite Reise an. Diesmal erschienen sie auf einem Schlachtfeld, rundherum war nur eine verwüstete Landschaft zu sehen. Am Horizont sah man Hüttchen und Menschen, die versuchten, diese Landschaft wiederzubeleben. Keiner sagte ein Wort, zu bedrückend war der Anblick des Schlachtfeldes von Waterloo. Sie stiegen ein, beschleunigten und fanden sich in ihrer Heimat Österreich wieder. „Was passiert hier?“ fragte Julia, die viele Menschen in der Ferne sah. Ex antwortete „Sieh dich um, hier ist vieles zerstört, wir sind in Wien, jeden Augenblick wird unser Staatsvertrag präsentiert.“ So war es auch und sie lauschten Leopold Figls Worten. Die drei hörten noch „Österreich ist frei“ und reisten zurück in die Gegenwart. Dort angekommen, beschlossen sie, weiterhin gemeinsam die Geschichte zu entdecken. Am wichtigsten war aber, dass Julia aufgegangen war, dass wir alles schaffen können und nicht alles schlecht ist. Wir können die Welt wieder zu einem lebenswerten Ort machen, so wie wir es in der Vergangenheit schon oft getan haben.
Wir danken unseren Unterstützern
Mit Unterstützung folgender Wiener Bezirke:
Für Sponsoringanfragen wenden Sie sich bitte an Margit Riepl unter margit.riepl@gmx.at
Wenn Sie "Texte. Preis für junge Literatur" unterstützen möchten, spenden Sie bitte auf folgendes Konto:
Literarische Bühnen Wien, Erste Bank IBAN: AT402011182818710800, SWIFT: GIBAATWWXXX