ZIB im Hintergrund

/Abendessen. ZIB im Hintergrund. Politik. /

 

„Unser Innenminister hat echt einen an der Waffel. .“, sagt die Mama. „Oder zwei.“, sagt der Papa.

 

/Pressefreiheit. Medien. Information. /

 

„Er hat der Polizei gesagt, sie sollen die Kommunikation mit kritischen Medien einschränken“, erklärt der Bruder.

 

/Anträge. Rückschritt. Brüche/

 

„Gibt’s doch gar nicht. Hier in Österreich. Der spinnt“, murmelt die Mama.

 

/Abendessen. ZIB im Hintergrund. Inzwischen Sport. /

 

“Habt ihr auch das Gefühl, nichts geht voran?“

 

/Verwirrte Blicke. Fragezeichen. Kauen. /

 

„Was meinst du?“, fragt die Mama.

 

/Schweigen. ZIB im Hintergrund. Schulterzucken. /

 

Es passiert viel. Jeden Tag seh ich, les ich, hör ich, was in der Politik vorgeht. Und dennoch habe ich manchmal das Gefühl, ich komm nicht mehr mit. Dort eine Konferenz in New York, da ein Treffen in Peking, hier eine Sitzung im Parlament, hier, das ist Wien. Kaum möglich den Überblick zu haben.

Jeden Tag werden hunderte Entscheidungen getroffen, die nur mehr Fragen aufwerfen als beantworten.

Hunderte Dokumente unterschrieben, die in irgendeinem Ordner verstauben.

Hunderte Gespräche geführt, in denen doch nichts gesagt wird.

Also ja, es passiert viel. Aber ändern tut sich nichts. Denn über Veränderungen hab ich den Überblick: Es gibt nicht viele. Ich will jetzt Fortschritt. Hüpfend, singend, springend, schreiend, laufend, kriechend: Hauptsache nach vorne soll es gehen. Und das zusammen.

 

/Brücken statt Brüche. /