Zwischen Hektik und Frieden
, , Es war ein ruhiger Sommermorgen, die einzigen Geräusche, die man gerade in der Stadt hören konnte, waren Vogelgezwitscher und ein paar einzelne Autos, die vermutlich auf dem Weg zur Arbeit waren. Ich blickte zuerst aus dem Fenster und danach auf meine Wanduhr, 5: 30 Uhr. Diesen Sommer hatte ich mir vorgenommen jeden Tag etwas produktives zu machen, da ich vor kurzem meinen Schulabschluss gemacht hatte und nicht nur faul dasitzen wollte. Ich schlüpfte in meine Sportkleidung und schon war ich aus dem Haus. Ich entschied mich dazu einen kurzen Lauf zu machen bevor es zu heiß werden würde. Es war alles ruhig ich begegnete niemanden außer der alten Frau die bekannt war dafür, einen halben Zoo zuhause zu haben. Ich lebte in einer Außengegend von Chicago, da ich hier Medizin studieren wollte.
Nach einer Stunde war ich wieder zurück in meinem Apartment, die Uhr zeigte 6: 30 Uhr. Immer mehr Autos auf den Straßen und viele Geschäfte hatten bereits offen. Der Lauf hatte mich ermüdet also beschloss ich mich noch eine Stunde hinzulegen. Ich wurde von einem lauten Geräusch aus dem Schlaf gerissen, ich hatte das Fenster offengelassen und die Sirene eines Rettungswagens war deutlich zu hören. Sie musste nahe sein, ich bin ein Tiefschläfer, aber diese weckte sogar mich.
12: 30 Uhr, ich hatte nicht nur eine Stunde geschlafen, schnell zog ich mir Kleidung an, machte mich fertig und rief meine Freunde an, um zu fragen was der Plan für heute sei. Zu dieser Zeit machte ich ausnahmslos jeden einzelnen Tag etwas mit meinen Freunden. Ich schloss das Fenster, da die Geräuschkulisse mir Kopfschmerzen gab. Autos rasten vorbei, Leute schrien, Kinder lachten und Musik von Straßenständen. 20 Minuten später saßen wir alle gemeinsam in einem italienischen Restaurant und besprachen das neueste Drama. Sienna die ihren Freund verlassen hatte, Maria, die zurück nach Mexiko ging nach dem Sommer und viele andere Themen, welche wir lautstark besprachen, sodass wahrscheinlich jeder im Restaurant es hörte. Aber es war uns egal, wir waren jung und alles war uns egal. Wir verbrachten den ganzen Tag gemeinsam und gingen auf eine Party, bei der wir uns alle betranken und uns verhielten, als gäbe es kein Morgen. Am Abend zurück in meinem Bett war ich so müde, dass ich direkt einschlief. Die Geräusche draußen wurden immer weniger. Es war zwar immer noch Musik von einem Nachtklub, ein paar Autos und einzelne Betrunkene draußen zu hören, aber es war nicht mehr hektisch, der Tag klang ab“, ich seufzte.
So oft erzähle ich jeden der zuhören würde Geschichten von früher. Ich liege im Krankenhaus, wo ich einst selbst arbeitete, ich habe Krebs in der Endstufe. Damals hielt ich es für selbstverständlich morgen aufzuwachen, jetzt könnte es jederzeit vorbei sein. Mein ganzes Leben ist in so schnellem Tempo an mir vorbeigezogen und ich habe es in vollen Zügen genossen. Ich lächelte und das letzte, das ich vernahm war das piepen des Herzmonitors. Und so schlief ich für immer ein.
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