Das schönste Gefängnis der Weltvon Anna Rauch
Immer wollte ich wer anders sein,
und so fühlte ich mich am wohlsten allein.
Der Schmerz von einer Hülle meiner selbst, der mich von den Stimmen, dem Lachen und der Wärme abgrenzt,
war leiser als der Frieden, der mit der Einsamkeit verschmelzt.
Wenn ich über das Feld bei mir zu Hause laufe,
fühle ich mich frei von Gut und Böse,
frei von Zielen und Zwängen,
und reich an allem, was mich tröstet.
Ich lausche dem Brüllen des Windes und spüre den Rhythmus des Getöses
und für diese Millisekunde, in der ich mit einem Bein das andere ablöse,
hebe ich ab.
Freiheit.
Ich atme sie ein und nie wieder aus,
halte sie fest, wie ein Kind seinen Traum.
Du und ich, du und ich, wir wissen, dass Menschsein nicht für immer ist,
und doch bewege ich mich in einem Takt, der nicht auf meinen Herzschlag trifft.
Von klein auf gefangen in meiner selbst,
als erdrückte mich mein stetiger Schatten, so still und so mächtig,
wie er sich gegen meine Farben stellt.
Ich werde mich nicht mehr biegen
und nicht mehr versuchen, mich in mich selbst zu verlieben,
stattdessen über meine einsamen Dämonen siegen und,
Freiheit.
Ich atme sie ein und nie wieder aus,
halte sie fest, wie ein Kind seinen Traum.
Ich möchte über den Dächern meiner Stadt in den Sonnenuntergang singen,
mit meinen Armen ausgestreckt lachen, bis all die Sorgen verklingen,
die Leichtigkeit der Erde spüren mit all meinen Sinnen,
während die Gravitation mich mit ihr verbindet.
Und so fühle ich mich wie eine Feder, so leicht und so sanft,
wie sie mit der Luft in einer Symbiose tanzt,
und ich merke, es gibt keinen Kampf,
denn das einzige, das mich gefangen hält, ist meiner selbst.
Freiheit.
Ich atme sie ein und nie wieder aus,
halte sie fest, wie ein Kind seinen Traum.
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