Es regnet Katzen. von Johanna Hnat
Mein Kopf ist zu voll.
Voll mit unnötigen Sachen.
Ich kann mich nicht konzentrieren. Nicht auf dich und nicht auf mich.
Raus!
Raus aus meinem Kopf.
Schleich dich. Du nervst mich.
Ich will nicht dauernd an etwas denken.
Nicht dauernd etwas fühlen, wovon ich nicht weiß, was es ist.
Mein Kopf soll leer sein.
Ohne dieses verdammte Chaos da drin.
Die Gedanken fliegen frei herum.
Transformation ist die Veränderung einer Zelle durch Übertragung von genetischen Informationen.
Wo kam das jetzt her?
Wieso kann in meinem Kopf keine Ordnung sein?
Es regnet Gedanken auf mich ein. Wie Katzen, die vom Himmel fallen.
Wasserstoff, Helium, Lithium und so weiter.
Fe für Eisen?
Huf-Eisen bringen Glück. Angeblich.
Mir haben sie keines gebracht.
Glück habe ich schon, bin privilegiert.
Luxusprobleme!
Anderen geht es viel schlechter. Mir geht es großartig.
Es fehlt mir an nichts.
Außer an Ruhe.
Ruhe in meinen Gedanken.
Aber es ist nicht ruhig.
Nie.
Warum ist die Banane krumm?
Warum regnet es Wasser vom Himmel und keine Katzen?
Und wo zur Hölle kommt diese Musik her?
Was werden die Leute denken, wenn ich das tue?
Was werde ich von mir denken?
Ich will stolz auf mich sein.
Ich will nicht verurteilt werden, weil ich so bin wie ich bin.
Es ist so laut in meinem Kopf.
Werde ich etwas erreichen?
Ich will ganz viele Katzen streicheln.
Was passiert, wenn ich Frostschutzmittel friere?
Wozu wurden Highheels erfunden?
Wird die Welt untergehen?
Ich will eine Katze sein. Ein Leben ohne Sorgen. Nur schlafen, jagen und essen.
Ich will, dass es Katzen regnet.
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