ja geht dochvon Eva Mundprecht
Es gibt viele „geh bitte“ Themen.
Solche Themen, über die man täglich nachdenkt und sich auch oft darüber aufregt.
Bei mir sind das zum Beispiel der Umweltschutz und das Konsumverhalten der Menschen, mich eingeschlossen, oder das Schulsystem, das schon seit Jahrzehnten gleichbleibt. Manchmal sind´s auch nur kleine Dinge, zum Beispiel wenn´s im Radio immer die gleichen Lieder spielt und Kronehit zwischen ihren 10 gleichbleibenden Hits nochmals darauf aufmerksam macht, dass es 10 Hits „am Stück“ sind oder wenn zu Allerheiligen auf einem Grab neun Kerzen stehen und so auch neun Familien oder Einzelpersonen an einen Verstorbenen gedacht haben, aber der Grabnachbar hatte schon seit drei Jahren keine Kerze mehr am Grab stehen.
Oft ist es auch eine Person, bei der man nur „geh bitte“ denkt, zum Beispiel eine Mitschülerin, deren Bemerkungen alle hören können, da sie alle Gedanken mit absolut jedem und zu jeder Zeit ungefragt teilt. Bei Erwachsenen sind oft Politikeraussagen „geh bitte“ Themen. Es gibt also unzählige Menschen und Momente, die manche Leute narrisch machen.
Aber ich finde, dass wir alle, wieder mich eingeschlossen, zu viel reden als einfach etwas zu tun.
Sonst wär´s öfter „ja geht doch“ statt „geh bitte“. Nehmen wir doch unser Konsumverhalten her, das wirklich ein Problem ist, aber betrachten wir es von der anderen Seite. Ich kaufe meine Kleidung größtenteils nur mehr Second Hand und glaube so einen kleinen Teil beizutragen, weil es ein Thema war, das mich nicht mehr in Ruhe gelassen hat. Oder als Beispiel die zu laute Mitschülerin: man könnte sich noch länger über sie aufregen, aber vielleicht wurde ihr noch nie gesagt, dass jetzt einmal Ruhe angebracht wäre. Falls das auch nix hilft, muss man sich eben damit abfinden, aber versucht hat man´s wenigstens.
Oder wenn du das Grab ohne Licht siehst und es dich nachdenklich stimmt: Bring eine Kerze für genau dieses Grab mit und tu das für dich und die verstorbene Person, einfach als gute Tat, die nur dir und dem Fremden gehört, indem du niemandem etwas davon erzählst.
Probier einfach einmal aus, was du allein verbessern kannst und vielleicht wird es durch deinen Einfluss ein „ja geht doch“ Moment.
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